Sozialistisches Leistungsprinzip

Sozialistisches Leistungsprinzip heißt das Prinzip der Verteilung und der Maßstab der Verteilungsgerechtigkeit in den Staaten des „real-existierenden Sozialismus“. Es war ein Grundprinzip des ökonomischen und sozialen Lebens in der Phase des Sozialismus als letztem Schritt vor der Endstufe der „kommunistischen Gesellschaft“. Erst diese Endstufe ist durch das Absterben des Staates, die Vergesellschaftung der Arbeit und das Ende der Klassen und damit des Klassenkampfes gekennzeichnet. Die gesellschaftliche Formation der klassenlosen Gesellschaft ist den Zielvorstellungen der Frühsozialisten und der sozialistischen Anarchisten ähnlich.

Anders als diese sehen Marxisten jedoch die Notwendigkeit, den dialektischen geschichtlichen Entwicklungsprozess zu durchlaufen, um die Produktivkräfte und die gesellschaftlichen Verhältnisse in der kapitalistischen Phase erst im Vollmaß zu entwickeln. Daher wurden die „abstrakten“ Positionen der Frühsozialisten und Anarchisten als „utopisch“ abgelehnt. Das Leistungsprinzip kennzeichnet zugleich die Phase des Kapitalismus wie die des sozialistischen Übergangs zum Kommunismus, allerdings mit unterschiedlicher Realisierung und Funktion.


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